Maraba.de - Nachhaltig leben

Vorab: Kein Auto ist umweltfreundlich, denn es wird aus Metallen und Teilen gefertigt, die durch die ganze Welt gekarrt werden müssen HIER und verpestet mit seinem Gestank und Reifenabrieb (Microplastik) die Umwelt. Lustig finde ich aber, dass beim Elektroauto alle plötzlich zu Umwelt- und Menschenrechtsexperten werden und jede Schraube auf ihre Umweltbilanz umdrehen wollen. Beim Verbrenner hat das bisher nie jemand getan. Wieso also plötzlich beim Elektroauto? Was die seltenen Erden angeht: Alles was im Akku ist, ist nicht selten, Lithium ist nicht selten, Kobalt ist nicht selten, alles andere auch nicht. Es muss nur mehr gefördert werden, die Reserven sind da und leicht erschliessbar. Alleine Deutschland hat schon Reserven für 400 Millionen E-Autos. Das Lithium reicht aber für ALLE Autos weltweit für die nächsten Generationen. Und da ist das Recycling noch nicht mit eingerechnet. Kobalt ist nur noch wenig im Akku drin und bald gar nicht mehr, denn es ist zu teuer. Sehen wir uns mal an, wo Lithium überall verwendet wird: Primavera in Chile beispielsweise fördern Erdöl - und Erdgas... Die verbrauchen dafür jede Menge Wasser und vor allem Lithium! Lithium ist als Additiv in Treibstoffen und Heizstoffen, sowie Gasen. Ebenso in synthetischen- sowie Mineralölen und in Schmierstoffen! In Alu und Stahlschmelzen wird Lithium verwendet, in der Keramik und Glasindustrie und in der Medizin! Bei der Veredelung und Reinigung von Bunt- und Stahlblechen oder in der Lebensmittelindustrie zum reinigen von Edelstahl! Ja, der Lithiumabbau greift in die Natur ein, wie es der Abbau von Erzen immer tut, allerdings viel weniger als die Ölförderung. Blöderweise vergisst man immer zu erwähnen dass nur 1/3 des geförderten Lithiums für Autoakkus verwendet wird und Lithium in allen möglichen Dingen drinnen ist, in Glas (Ceranfelder, Autoscheiben), Keramik, sogar als Additiv im Benzin und dass in einem 600 kg Akku nur 10 kg Lithium enthalten sind. Genauso das Kobalt. Kobalt ist zu 2/3 nicht in Akkus und 92% gar nicht in Autoakkus, sondern in Handy- und Laptopakkus und gehärteten Stählen, beispielsweise im Verbrennungsmotor (Kurbelwelle, Nockenwelle etc.) und wird dazu benutzt in der Raffinerie das Benzin zu entschwefeln (Hydrosulfierung). 90% des Kobalts wird auch nicht von Kindern abgebaut, sondern von großen Bergbauunternehmen. Abgesehen davon dass es im Kongo schon immer Kinderarbeit gab. Ja, das ist etwas, was wir ändern müssen. Achso ja und die Akkus werden schon zu 90-96% recycelt.
Dagegen ist die Ölförderung die reinste Umweltvergiftung. Jeden Tag verbraucht die Menschheit 100.000.000 (100 Millionen) Fässer Öl (zu 159 Litern) pro Tag. Davon wird ca. 50% für Treibstoff verwendet. Das Öl muss dazu erst gefördert werden und verdreckt dabei täglich 40 Milliarden Liter Wasser. Die Realität ist, dass Erdöl vor allem von den USA und NATO mit Rohstoffkriegen besorgt werden. Dafür verbraucht alleine das US Militär ca 500'000 Fässer (zu 159 Liter) Erdöl PRO TAG! Die 10 Flugzeugträger, zehntausende gepanzerten Fahrzeuge, tausenden Kampfflugzeuge, tausenden Helikopter, hunderten Kriegs- und Versorgungsschiffe funktionieren schliesslich nicht mit Luft und Liebe. Und die 1,5 Millionen US Soldaten müsste man wohl auch in die Benzin/Diesel CO2 Thematik miteinrechnen.
Da hört es aber noch gar nicht auf. Zuerst müssen die Erdölvorkommen aufwendig gesucht werden, dann EXTREM aufwendig und auch energieintensiv gefördert werden, die ganzen Pumpen und Pipelines müssen auch erst gebaut und vor Ort installiert werden (die Metalle und Geräte hierzu wachsen natürlich nicht vor Ort sondern müssen auch aus über (mehreren) tausend Kilometer angeliefert werden.
Aber auch wenn das Erdöl endlich aus dem Boden gepumpt werden kann und dabei nicht gleich eine Umweltkatastrophe ausgelöst wird, muss das Rohöl zur Raffinerie transportiert werden. Mit Schiffen, Tanklastwagen, Zügen oder Pipelines. Auch die mussten energieintensiv gebaut und betrieben werden. Aber ich vergaß, auf jedem Ölfeld brennen Fackeln. Auf Förderplattformen im Meer auch. Hier wird Erdgas abgefackelt, das als Nebenprodukt bei der Ölförderung ans Tageslicht gelangt. Man könnte es in Drucktanks füllen, verflüssigen oder Pipelines bauen, damit es dort genutzt werden kann, wo es gebraucht wird. Ist aber total unwirtschaftlich. Also wird es verbrannt. Pro Jahr sind es 150 Milliarden Kubikmeter...
Das meiste Erdöl für die Europäer wird wohl nach Rotterdam geliefert. Die Schiffsreise aus Kuwait beträgt ca 32 Tage. Die riesigen Tankschiffe produzieren nicht nur regelmässig riesige Umweltkatastrophen, sondern verbrennen auch das enorm giftige und dreckige Schweröl ohne Katalysatoren. Und angeblich stossen alleine die grössten 15 Schiffe mehr Schwefeloxide aus, als alle PKWs weltweit. Das sollte bei der Diesel/Benzinautodiskussion also miteingerechnet werden. Die Raffinierung von Benzin und Diesel benötigt auch wieder ENORME Energiemengen. Wikipedia: "Erdölraffinerien gelten als energieintensive Betriebe und verschmutzenzudem Luft und Grundwasser. Der hohe (bis zu 50 % der Kosten) notwendige Energieeinsatz für die Produktion wird dabei zum Teil aus den primären Energieträgern selbst gewonnen, als auch als elektrische und thermische Energie zugeführt." Aber du ahnst es schon: Der Weg ist auch bei der Raffinerie nicht fertig. Es geht wieder über LKW, Schiffe, Züge, Pipelines, etc. in die verschiedenen Länder und Tankstellenfirmen, um dann wieder mit Tank-LKW's zur Feinverteilung an die Tankstellen geliefert zu werden. Und ja, auch die Tankstellen mussten gebaut, betrieben und pausenlos mit Strom versorgt werden. Und die Autos müssen zur Tankstelle gefahren werden, um zu tanken, was die nutzbare Energiebilanz auch verschlechtert. Zuhause angekommen ist der Tank schon nicht mehr ganz voll.
Wie sieht das bei Tesla aus? Natürlich müssen die Rohstoffe für die Akkuherstellung (Nickel, Kobalt, Lithium, Stahl, Aluminium, etc.) gefördert werden. Tesla arbeitet jedoch glücklicherweise auch schon mit sehr viel grüner Energie. Aber auch der Stahl, Aluminium, Kunststoff, Holz, Leder, etc der Benzin/Dieselautos, wächst nicht auf Bäumen und vor allem nicht in Deutschland. Das Gute ist, ein Elektroauto benötigt wesentlich weniger Ressourcen als ein Verbrennerauto über sein Autoleben gesehen, denn es gibt weniger Teile und ein E-Auto hat auch weniger Verschleiss. HIER

HIER und HIER und HIER und HIER und HIER und HIER und HIER ein paar Berichte über die Ölförderung/Benzinherstellung und HIER zum Energiebedarf der Erdölförderung/Benzinherstellung.


Es geht also immer nur um das kleinere Übel. Und das ist nun mal das Elektroauto. Es geht um ---》Akku herstellen (mit 3-10 kg Lithium), 15-20 Jahre lang nutzen (bis zu 600.000 km) und dann schon zu 96% recyceln oder---》 TÄGLICH 100 Millionen Fässer Öl verbrennen und bei der Förderung TÄGLICH 40 Milliarden Liter Wasser und riesige Gebiete dieses Planeten vergiften und seine Mitmenschen Pro Autoleben mit 20-30.000 Litern dreckig hergestelltem, krebserregenden Benzin vollstinken und den Planeten aufheizen. Das Elektroauto benötigt 7x weniger Ressourcen und stösst über sein Autoleben gesehen nur halb so viel Co2 aus wie ein Stinkerauto und das trotz aktuellem Strommix und trotz Akkuherstellung, die aufwändiger ist. ELEKTROMOBILITÄT ist die Zukunft. Natürlich mit grünem Strom hergestellt, mit grünem Strom  geladen und mit grünem Strom recycelt. DA wollen wir hin. Aber selbst heute ist das Elektroauto schon sauberer als ein Dinosaurierleichenverbrenner.

 

Lithium - Zerstören Batterien die Atacama-wüste?


Die Atacama-Wüste erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas zwischen dem 18. und 27. Breitengrad und ist die trockenste Wüste der Erde außerhalb der Polargebiete. Lithium wird dort im "Salar de Atacama" abgebaut, welcher zur Kommune San Pedro de Atacama gehört. Der Salar liegt in der Senke eines 15.620 km2 großen abflusslosen Wassereinzugsgebiets. In der Umgebung des Salars gibt es Thermalquellen, Geysire sowie Vulkane. Wo die wenigen Wasserzuflüsse den Salar erreichen, befinden sich eine Reihe von Oasen, die schon seit prähistorischen Zeiten besiedelt wurden. Die Niederschlagsraten im Salar sind außerordentlich gering. Die jährlichen Raten für Regen variieren von weniger als 3 mm/a bis höchstens 50 mm/a.
Die Population in dieser Wüste rund um San Pedro de Atacama umfasst etwa 5600 Einwohner. Einige davon sind Bauern und betreiben dort auch eine karge Landwirtschaft, die meisten dort leben allerdings vom Tourismus.
Ein häufiges Argument, welches man im Zusammenhang mit der Elektromobilität immer wieder hört, sind die furchtbaren ökologischen Schäden, welche durch den enormen Wasserverbrauch bei der Lithiumförderung in der Atacama-Wüste entstehen. In der ZDF Dokumentation "Der wahre Preis der Elektroautos" wird von 21 Mio. Liter Wasser pro Tag für die Lithiumproduktion ausgegangen. Hierbei werden Zahlen von 2011 verwendet. Neuere Studien gehen nur etwa von der Hälte oder einem Viertel des Wasserverbrauchs aus. Der Wasserverbrauch wurde aus der Menge der über- und Unterirdischen Flüsse und den durchschnittlichen Regenfällen errechnet, die in dieser Region für den Ausgleich des Grundwasserspiegels sorgen. Die Bezeichnung Wasser oder Mineralisiertes Wasser in diesem Zusammenhang zu nennen, wie die ZDF Sendung es tut, ist allerdings fragwürdig. Denn es handelt sich hierbei um sogenannte Sole oder hochkonzentrierte Salzlake mit einem Salzgehalt von 5-28%. Zum Vergleich: Meerwasser hat einen Salzgehalt von etwa 3-4%. Dieses mineralisierte Salz ist somit nicht einmal als Brauchwasser verwendbar. Das Problem beginnt erst bei einer zu großen Entnahme der Sole: Der Grundwasserspiegel sinkt und dadurch versiegen die Süßwasserquellen und somit die kleinen Biotope um diese Quellen herum, die durch die unterirdischen Wasserzuflüsse aus den umliegenden Bergen versorgt werden. Diese Quellen sind für die Wasserversorgung der Bauern wichtig und machen Landwirtschaft in dieser Region überhaupt erst möglich. Ein Rückgang des Grundwassers am Atacamasee und anderen Salzseen der Region wurde allerdings schon seit den 1960er Jahren beobachtet, als es noch gar keine Elektroautos gab. Die damalige Ursache war der Kupferabbau, welcher enorme Mengen an Frischwasser benötigt. Ein weiterer großer Frischwasserverbraucher sind die in den letzten Jahrzehnten hinzugekommenen Hotels. Aus diesem Grund ist der Wasserverbrauch dort für alle streng reguliert um ein absinken des Grundwasserspiegels zu vermeiden. Wichtig ist es noch zu erwähnen, dass das Salzwasser bei der Lithiumförderung nicht "verbraucht" wird, sondern lediglich verdunstet und somit an anderer Stelle wieder als Regenwasser zur Verfügung steht. Im Gegensatz zur Ölförderung, wo Wasser, welches in großen Mengen in ein Bohrloch gepumpt, mit krebserregenden Substanzen verunreinigt wird. Seit Jahrzehnten wird im Salar de Atacama aus der Sole Kalium, Magnesium und Bor gefördert, ein wichtiger Wirtschaftlicher Zweig für Chile. Allerdings hat sich die Nachfrage nach Lithium in den letzten Jahren erhöht und damit rückte auch die Produktion mehr in den Focus.
Die Lithium Fördermenge (2019) teilen sich gerade wie folgt auf: Australien 53,5%, Chile 22,8%, China 17,3% und Argentinien 7,5%, Brasilien 2,3%, Simbabwe 1,4%, Portugal 1,0%.


Wie man sehen kann ist die Atacamawüste nicht die Einzige Lagerstätte für Lithium. So ist seit einigen Jahren durch die steigenden Lithiumpreise, Australien zum weltweit größtem Lithiumproduzenten aufgestiegen. Aber auch in Europa gibt es größere Lagerstätten. Eine davon wird in Österreich, in der Koralpe ab 2021 in Betrieb genommen. Weltweit gibt es mehrere Lagerstätten, die bei entsprechender Rentabilität erschlossen werden können. Auch in Deutschland gibt es große Lithiumvorkommen, die für mindestens 10 Millionen Elektroautos ausreichen würden.



Wasserverbrauch bei der Lithiumförderung - Lithium ist nicht alleine Schuld!


Wenn man sich die weltweite Lithiumproduktion von 2010-2018 ansieht, kann man gut die wachsende Nachfrage nach Lithium und ab 2015 auch den Beginn einer massentauglichen Elektromobilität erkennen. Man sieht aber auch, dass die allergrößte Steigerung der weltweiten Produktion in Australien stattgefunden hat. Dort wird Lithium im artesanalen Bergbau gewonnen und die Lithiumkonzentration dort ist höher als in den Salzseen. Wenn man sich nun die Grafik zu Chile ansieht, kann man ebenfalls gut erkennen, dass die Fördermengen dort gleich geblieben bzw. nur auf niedrigem Niveau gestiegen sind. Chile bzw. Südamerika hat also mit der Elektromobilität nicht so viel zu tun. Denn nur 32,6% des weltweiten Lithiums kamen 2020 aus Südamerika, bzw. aus Chile und Argentinien. Auch Bolivien hat große Lithium Reserven, dort hat der Lithiumabbau in industriellem Maßstab allerdings noch nicht begonnen und dort regnet es auch sehr viel im Abbaugebiet, so dass Wasserknappheit dort kein Thema ist.

Warum Chile die Lithiumförderung nicht so massiv ausgebaut hat wie Australien liegt daran, dass die aktuelle Regierung sich des Wasserproblems bewusst ist und deswegen keine neuen Projekte und Konzessionen in diesem Gebiet genehmigt. Denn in Chile vergibt der Staat sogenannte "Wasserrechte". Diese teilen sich im Abbaugebiet einige Firmen untereinander auf. BHP Billiton, Zaldivar, SQM und Albermarle. SQM und Albermarle haben Wasserrechte auf Sole und fördern diese weil sie Lithium produzieren. Ihre Frischsüßwasser und ihre Grundwasserrechte sind allerdings sehr gering. Im Gegensatz zu BHP Billiton und Zaldivar. Zaldivar hat einen sehr hohen Verbrauch an Frischsüßwasser sowie an Grundwasser und auch die größten Rechte hierauf. (Grafik 3)
Zalivar und Escondida (BHP) betreiben Kupferminen. Diese verbrauchen sehr große Mengen an Frischwasser. Und hier liegt das Problem. Denn nur SQM und Albermarle alleine würde kein Problem darstellen. Aber in Kombination mit den Kupferschürfenden Unternehmen verliert das Land sehr viel Grundwasser.
Wer Details zu den Förderraten haben möchte, oder sonstige Daten zu Grundwasserständen, Hydrochemie, etc., der kann auf die Seite von SQM schauen. HIER


Allerdings ist die Hoffnung dort noch nicht verloren. Escondida (BHP) beispielsweise baut derzeit Meerwasserentsalzungsanlagen, um entsalztes Meerwasser statt Grundwasser zu verwenden. Eine Anlage, welche 525 Liter Wasser pro Sekunde fördert, wurde schon fertiggestellt, 2018 wurde eine weitere Anlage gebaut, welche 2500 Liter Wasser pro Sekunde entsalzen kann. Das Wasser wird über zwei Pipelines mit 42 Zoll Durchmesser auf etwa 3200 Meter über dem Meer zu den Minen gepumpt. BHP will bis 2030 ihre komplette Wasserversorgung über Meerwasser betreiben, um kein Frischwasser mehr aus der Erde pumpen zu müssen. Es ist also abzusehen, dass dieses Problem schon in einigen Jahren nicht mehr existent sein wird. Und wenn man sich die Frage nach den Konsequenzen des Lithiumabbaus stellt, sollte man auch eines bedenken: Wir können es uns nicht leisten, auf die wesentlich Klimafreundlichere Elektromobilität zu verzichten, wenn wir unsere Klimaziele erreichen und 2/3 unseres Planeten nicht in eine unbewohnbare Wüste verwandeln wollen.


Wofür wird Lithium verwendet?


Derzeit werden ca. 37,5% für wiederaufladbare Batterien verwendet. Davon ca. 1/3 tragbar (Smartphone, Tablet, Laptop, Akkuschrauber etc.) und 2/3 mobil (PKW, Ebikes etc.) Die Herstellung von Glas, Glaskeramik und Keramik steht laut DERA mit einer Lithium-Nachfrage von zusammen 30,5 Prozent an weltweit zweiter Stelle. Aber auch die Schmierstoffindustrie setzt Lithium mit einem Anteil von 7,9 Prozent ein, insbesondere für Additive." Das ist sehr interessant. Man könnte sich hier fragen, warum die Glas- und Keramikindustrie deswegen nicht an den Pranger gestellt wird.


Gibt es denn überhaupt genügend Lithium für alle Autos dieser Welt?


Dazu eine Berechnung: Wenn alle PKW weltweit elektrisch fahren würden, müsste man 1,4 Milliarden Fahrzeuge austauschen. Wenn man nun all diese Fahrzeuge mit einem 55 kwh Akku ausstatten wollte, bräuchten wir 77 Milliarden Kwh. Nehmen wir weiter an, pro kwh werden 0,160 kg Lithium verwendet, kommen wir auf eine Gesamtmenge von 12,32 Millionen Tonnen Lithium. Die Gesamtvorkommen weltweit betragen 63 Millionen Tonnen. Das wären dann 20% der Lithiumvorkommen, welche für Elektroautos benötigt würden. Wobei hier der Stand der Technik heute und auch das Recycling nicht mit eingerechnet wurde. Dieses ist schon zu 97% möglich. Die Menge ist also nicht das Problem, sondern die Umweltaspekte, welche allerdings allesamt lösbar sind.  Der Artikel als Video HIER


Update:

Demnächst entsteht in Brandenburg Europas größte Lithium Fabrik, in der kanadisches Lithium verarbeitet wird. HIER

BMW wird für seine Akkuproduktion demnächst (neben Australischem Lithium welches im Bergbau gewonnen wird) sein Lithium aus Argentinien beziehen. Dort wird es von der US-Firma Livent durch eine neue, umweltschonende Methode gefördert. HIER oder HIER. Auch Tesla hat einen Vertrag mit Livent. HIER

Auch in Deutschland wird demnächst umweltfreundlich Lithium gefördert. HIER und HIER

Renault wird demnächst jährlich 17 Tonnen Lithium aus Deutschland beziehen. HIER In Deutschland gibt es Reserven für 400 Mio. Elektroautos. Dieses Lithium kann umweltfreundlich abgebaut werden. HIER

Auch im Erzgebirge wird ab 2025 Lithium im Bergbau gewonnen. HIER

Ab 2023 wird es allerdings auch Akkus ohne Lithium für Elektroautos geben. HIER




Quellen:


https://www.elektroauto-news.net/2021/lithium-chile-besserer-oekologischer-fussabdruck

https://www.sqmsenlinea.com/env-systems?type=followup
https://im-mining.com/2018/04/07/bhp-opens-escondida-water-supply-largest-desalination-plant-latin-america/
https://www.reuters.com/article/us-chile-lithium-analysis/chile-once-the-worlds-lithium-leader-loses-ground-to-rivals-idUSKCN1T00DM
https://www.reuters.com/article/us-chile-lithium-water-exclusive/exclusive-chile-says-to-clamp-down-on-water-rights-in-lithium-rich-salar-de-atacama-idUSKCN1L827G
https://eandt.theiet.org/content/articles/2019/08/lithium-firms-are-depleting-vital-water-supplies-in-chile-according-to-et-analysis/
https://www.forbes.com/sites/marekkubik/2019/09/24/this-breakthrough-lithium-extraction-technology-could-accelerate-the-sustainable-energy-transition/#14dec1a275fc
https://www.google.com/travel/hotels/Salar%20De%20Atacama/entity/CgsIhbuH6vie97i5ARAB?
https://edison.media/erklaeren/lithium-aus-lateinamerika-umweltfreundlicher-als-gedacht/24022826.html
https://www.suedamerikareisen.com/beste-reisezeit-salar-de-uyuni-bolivien
https://ledwerkstatt.ch/2019/06/lithiumabbau/
https://www.youtube.com/watch?v=Qm15qlkLHiU
https://www.schott.com/innovation/de/lithium-hype-herausforderung-fuer-die-glasindustrie/

https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Informationen_Nachhaltigkeit/lithium.pdf
https://www.ga.gov.au/scientific-topics/minerals/mineral-resources-and-advice/australian-resource-reviews/lithium
http://www.deutschelithium.de/projekte/zinnwald-lithium-projekt/
https://www.diepresse.com/5600470/lithiumabbau-auf-der-koralpe-ab-ende-2021
https://www.duesenfeld.com/recycling.html
https://blog.energybrainpool.com/gibt-es-genug-lithium-um-den-bedarf-fuer-batterien-zu-decken/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159921/umfrage/verwendungszwecke-von-lithium-auf-dem-weltmarkt/
https://www.youtube.com/watch?v=Mm6n9FUm5f8&t=128s

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/bmw-findet-zweiten-lithium-lieferanten-fuer-batterieherstellung-17270126.amp.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Salar_de_Atacama

https://www.enbw.com/unternehmen/presse/artikel/lithium-umweltfreundlich-gewinnen.html

https://www.elektroauto-news.net/2021/renault-will-17000-tonnen-lithium-pro-jahr-aus-deutschland-beziehen

https://efahrer.chip.de/news/fuer-400-millionen-e-autos-europas-groesste-lithiumquelle-liegt-unterm-rhein_104562

Kobalt - Schuften Kinder für unsere Elektroautos?


Kobalt ist ein extrem harter und temperaturbeständiger Rohstoff, weswegen sein Einsatz bei der Herstellung von besonders verschleißfesten und hitzebeständigen Eisenlegierungen für die Industrie unabdingbar ist. Besonders für die Produktion von Schneidwerkzeugen, Hochleistungsbohrern oder künstlichen Gelenken, aber auch für den Bau von gehärteten Autoteilen wie Kurbelwellen, Pleulstangen, Nockenwellen und Ventilsitzringen, Flugzeugtriebwerken und Turbinen wird Kobalt eingesetzt. Daneben findet das Element in Legierungen für den 3D-Druck, bei der Fertigung von Katalysatoren, beispielsweise zur Entschweflung von Benzin, sowie bei der Produktion von Farben und als Bestandteil von modernen Lithium-Ionen-Akkus Verwendung, die wir tagtäglich nutzen.


Derzeit werden laut United States Geological Survey rund 100.000 Tonnen Kobalt im Jahr gefördert. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es mit Abstand die größten Kobalt-Vorkommen (ca. 3,4 Millionen Tonnen), das Land ist der größte Produzent weltweit: Von dort stammen rund 64 Prozent des Rohstoffs, welcher zu 80% als Nebenprodukt des industriellen Kupfer- und Nickelabbaus im Tagebau gewonnen wird.

Problematisch sind die restlichen 20% des Kobalts, welche aus illegalem artesanalen Kleinbergbau stammen. Dort arbeiten teilweise auch Kinder unter schwierigen Bedingungen in selbst gegrabenen Minen oder suchen in weggeworfenen Abfallprodukten industrieller Minen nach Kobalt und waschen und sortieren Erze, bevor sie weiterverkauft werden.
Dies stellt einerseits ein Problem für die Menschen dort dar, Tatsache ist jedoch auch, dass diese Arbeit ihnen eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit ermöglicht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Kinderarbeit beim Kobaltabbau niemanden interessiert hat, bevor Kobalt in Elektroautos verbaut wurde. Denn Zwischen 2005 und 2017 wurden weltweit 1,5 Millionen Tonnen Kobalt gefördert, zum großen Teil aus dem Kongo. Davon werden erst seit Kurzem ungefähr acht Prozent in E-Autos verwendet, zuvor gab es kaum Autos mit Lithium-Ionen Akkus auf dem Markt.

Das die Welt nun so genau auf den Abbau der Metalle schaut hat jedoch auch positive Seiten. Die Autohersteller und Regierungen nehmen das Thema inzwischen ernst und in den letzten Jahren hat sich einiges verbessert. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kontrolliert regelmäßig die Minen im Kongo gemeinsam mit einer Reihe anderer, international tätiger Organisationen. Nach ihrer Aussage werden 80% des Kobalts von großen, internationalen Unternehmen abgebaut, die sich in der Regel an die weltweit gültigen Vorschriften halten. Von diesen Unternehmen beziehen alle namhaften Batteriehersteller ihr Kobalt.


Mercedes bezieht sein Kobalt inzwischen nur noch aus zertifiziertem, großindustriellem Abbau. (HIER) Mercedes wird zudem ab 2025 verstärkt Kobaltfreie Akkus einsetzen (HIER)
Volkswagen setzt sich für verbesserte Arbeitsbedingungen im Kleinstbergbau ein und trat einer Industrieinitiative von Ford bei, um die Herkunft von Kobalt nachverfolgen zu können. (HIER) und (HIER)
BMW bezieht sein Kobalt nun aus Marokko (HIER)

Wie sieht es in Zukunft aus? Seit Jahren schon sinkt die Verwendung von Kobalt in Akkus kontinuierlich. Die Autohersteller haben ein großes Interesse daran, Akkus ohne Kobalt zu verbauen, denn es ist schlicht zu teuer. Die Chinesischen Hersteller haben hier inzwischen Pionierarbeit geleistet und 2020 schon die ersten Autos mit Kobaltfreien LFP Akkus auf den Markt gebracht. BYD beispielsweise verbaut seit 2020 seinen neuen, Kobaltfreien und brandsicheren "Blade" Akku (HIER). MG Motors ebenfalls (HIER)
Volkswagen möchte auch Kobaltfreie Akkus setzen (HIER) und (HIER) Renault (HIER) und BMW (HIER.) Andere Marken werden ebenfalls diese Technik einsetzen (HIER) und Fisker ebenfalls (HIER).

Great Wall Motors nutzt Akkus ohne Kobalt vom Tochterunternehmen SVOLT. (HIER) oder (HIER)
Die in Chinas Tesla-Gigafactory gefertigten E-Autos nutzen inzwischen die neuen Kobaltfreien Akkus von CATL. (HIER)

Ein neuer, interessanter Ansatz Kobalt zu gewinnen: Bei Laborversuchen konnte das Metall nun mit Hilfe von Säureliebenden Bakterien aus Bergbaurückständen aus dem Harz gewonnen werden (HIER)


Lasst uns gemeinsam gegen Sklaven- und Kinderarbeit vorgehen. Kein Mensch sollte ausgebeutet werden, weder für Gold, Silber, Tantal, Platin, Kobalt, noch für Bananen, Tee, Kaffee, Kakao, Kleidung, Teppiche, Make-up, Leder, Kautschuk... Kauft fair und fahrt elektrisch. Am besten mit Kobaltfreien Akkus.


Informationen zum Thema Kinderarbeit findet ihr (HIER) und (HIER) und (HIER)