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Gaskraftwerke - Am besten nur mit grünem Gas


Erdgas


Viele Menschen denken, Gas wäre klimafreundlicher als Erdöl. Deswegen finden sie es nicht schlimm, wenn Deutschland Gasterminals baut oder begreifen nicht, warum Gasheizungen keine nachhaltige Lösung sind. Denn Erdgas verbrennt NICHT klimafreundlich. Wie andere fossile Energieträger auch, setzt es bei seiner Verbrennung klimaschädliche Gase frei – vor allem Kohlendioxid. Das Günstigste, was sich über den gasförmigen Energieträger sagen lässt: Im Vergleich mit Braunkohle und Heizöl verbrennt er am wenigsten klimaschädlich. Sind es bei Braunkohlebriketts fast 680 Gramm Klimagase, die bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom freigesetzt werden, sind es beim Erdgas nur 250 Gramm. Heizöl liegt mit 319 Gramm dazwischen. Nicht eingerechnet sind allerdings Lecks an den Gas-Förderleitungen, aus denen noch weit klimaschädlicheres Methan entweicht. Flüssiggas aus den USA, welches überwiegend durch Fracking gewonnen wird und aufwändig verflüssigt und mit speziellen Tankern nach Europa transportiert werden muss, ist am klimaschädlichsten. Gas aus Russland, Norwegen oder den Niederlanden, welches in Gaskraftwerken genutzt wird, verursacht laut Umweltbundesam (UBA) dagegen rund 40 Prozent weniger Treibhausgase – Leckagen eingerechnet.


https://www.dw.com/de/us-gas-k%C3%B6nnte-so-klimasch%C3%A4dlich-sein-wie-kohle/a-44590963

https://www.deutschlandfunk.de/forscher-warnen-erdgas-ist-ein-klimaschaedling-genau-wie-100.html

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/24015-rtkl-fossile-energien-wie-klimafreundlich-ist-erdgas-tatsaechlich

http://energywatchgroup.org/erdgas-leistet-keinen-beitrag-zum-klimaschutz


Methan


Erdgas besteht überwiegend aus Methan (CH4). Gelangt es unverbrannt in die Atmosphäre, ist es laut Weltklimarat IPCC in den ersten 20 Jahren etwa 87 Mal schädlicher für das Klima als das wichtigste Klimagas, CO2. Bezogen auf 100 Jahre, wirkt es immer noch 36 Mal stärker. Das Fazit einer US-Studie: Fracking-Gas wirkt bei dieser Art der Gewinnung genauso klimaschädigend wie Kohle. Das bedeutet, besser das Gas verbrennen als es in die Atmosphäre gelangen zu lassen. Noch besser wäre es aber, es einfach in der Erde zu lassen.


https://www.spektrum.de/news/die-methan-rechnung-geht-nicht-auf/1706944

https://www.science.org/doi/10.1126/science.aar7204


Fracking


Fracking birgt Risiken wie Belastungen des Grund- und Trinkwassers, hohen Flächenverbrauch und Zerstörung von Natur und Landschaft. Die Verwendung dieser Methode verbraucht Unmengen an Wasser, mindestens 10 Millionen Liter pro Bohrung. Die im Frack-Fluid enthaltenen Chemikalien drohen das Grund- und Trinkwasser zu verunreinigen. Stärkere Beben als mögliche Reaktion auf das Fracking wurden in manchen Fällen ebenfalls beobachtet.


https://www.br.de/nachrichten/wissen/fracking-welche-risiken-gibt-es-faktenfuchs,TC87moG

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/fossile-energien/erdgas/15155.html

https://www.bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/binnengewaesser/grundwasser/grundwasserrisiken-hydraulic-fracturing

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-belastungen/fracking

https://www.greenpeace.de/publikationen/risiken-fracking

Biogas


Biogas ist ein brennbares Gas, das durch Vergärung von Biomasse jeder Art entsteht. Es wird in Biogasanlagen hergestellt, wozu sowohl Abfälle (Klärschlamm, Bioabfall oder Speisereste), Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist) als auch nachwachsende Rohstoffe (z.B. Maispflanzen) vergoren werden. Das Präfix Bio weist auf die „biotische“ Bildungsweise im Gegensatz zum fossilen Erdgas hin. Das Gas kann zur Erzeugung von elektrischer Energie, zum Betrieb von Fahrzeugen oder zur Einspeisung nach Aufbereitung als Biomethan in ein Gasversorgungsnetz eingesetzt werden. Die Biogasnutzung hat Europa- und weltweit ein großes Potential, besonders wenn es gleichzeitig zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird; in der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Länder wie Indien und China nutzen Biogas schon seit längerem. Problematisch ist Biogas allerdings, weil es sehr flächenineffizient ist, wenn man keine Pflanzenabfälle zur Erzeugung nutzt, sondern Mais Monokulturflächen dafür bewirtschaftet. Hierbei werden die Böden mit der Zeit ausgelaugt. Ein weiteres Problem von Biogasanlagen sind Methanleckagen. Denn Biogasanlagen sind nicht vollständig dicht; auch für Wartungsarbeiten müssen sie zugänglich bleiben. Deshalb kann beim Betrieb einer Biogasanlage Methan, das auf mittlere Sicht eine etwa 25-mal stärkere aufheizende Wirkung auf das Klima hat als CO2, in die Atmosphäre entweichen.


Aktuell werden in Deutschland rund 1,42 Mio. Hektar für die Biogaserzeugung genutzt. Das sind ca. 4% der Gesamtfläche Deutschlands bzw. 8,6 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche. 2018 haben 213 Biogas-Anlagen mit einer Kapazität von 1.169 Mio. Nm³ pro Jahr eine Menge von 10 TWh Biomethan in das Gasnetz eingespeist. Das entspricht rund einem Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs. Insgesamt wurden aus Biogas und Biomethan 33 TWh Strom erzeugt, größtenteils in den ca. 9.200 Anlagen mit Direktverstromung. Das entspricht 5,47 Prozent am Bruttostromverbrauch. Gemeinsam lieferten Biogas und Biomethan 2018 rund 16,7 TWh Wärme und Kälte. In den etwa 100.0000 Erdgasfahrzeugen wurden 2018 rund 0,5 TWh Biomethan als Kraftstoff eingesetzt, überwiegend in PKW (ca. 80.000 Fahrzeuge) und Bussen (ca. 1100 Fahrzeuge). Dabei wird insbesondere Biomethan aus Abfall- und Reststoffen im Kraftstoffmarkt zur Erfüllung der Biokraftstoffquote genutzt.

Das zeigt sehr gut, wo die Probleme liegen. Biogas reicht nicht einmal annähernd für alle PKW in Deutschland aus. Um alle 47 Mio. PKW in Deutschland mit Biogas zu betanken, bräuchte man riesige landwirtschaftliche Flächen, denn Biomethan aus Abfällen kann nicht in ausreichenden Mengen hergestellt werden und akutell wird Biogas, da es Grundlastfähig ist, lieber verstromt und nur ein kleiner Teil in das Gasnetz eingespeist. Anbauflächen für Energiepflanzen stehen also IMMER in Konkurrenz zu Flächen für den Nahrungsmittelanbau. Wenn man davon ausgeht, dass die Weltbevölkerung weiter wächst und im Jahr 2100 ca. 11 Milliarden Menschen diesen Planeten bevölkern werden und es auch nicht abzusehen ist, dass wir Menschen in Zukunft wesentlich weniger Fleisch essen werden (was ja auch sehr viel Fläche verbraucht), ist es nicht vernünftig Biogas in PKW zu fördern.
Biogas sollte lieber in effizienten BHKW mit einem Wirkungsgrad von 80-90% verheizt werden um Strom und Wärme zu erzeugen, denn es in einem innefizienten PKW Motor mit einem Wirkungsgrad von 25% zu verbrennen, wo 75% der genutzten Energie als Wärme und Abgase verloren gehen ist eine Energieverschwendung und Umweltverschmutzung, die wir uns nicht leisten können. Denn das Gasauto ist eben nicht "sauber", sondern nur "etwas sauberer". Aus dem Auspuff treten immer noch jede Menge krebserregender Stoffe aus. Und man benötigt auch immer noch einen Katalysator, der sich ja bekanntlich mit der Zeit und Hitze auflöst und seine Metalle an die Umwelt abgibt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Biogas

https://www.bdew.de/media/documents/Awh_20190426_Gas-kann-gruen-Potentiale-Biogas.pdf